Back

 

Bautzen 2009

 

 

Adolf's Runde

Eine Woche ostwärts bei Bilderbuchwetter

Adolf mit Banane6 Städtetour Rund um Bautzen: Schon Tradition hat Adolfs Radreise in den östlichsten Teil der vereinten Deutschen Republik im Dreiländereck von Polen, Tschechien und Deutschland. Adolfs Verbundenheit mit seiner Heimat in Jugendjahren, seine Ortskenntnis und sein unerschöpflicher Vorrat an lebendigen Geschichten aus den Aufbaujahren und auch zu den geschichtlichen Hintergründen machen den Reiz der Tour in die Hügellandschaft der Oberlausitz und der vielen schönen Städte dieser Region aus.

Vor Ort traf man sich bei Krauses: Eine kleine Pension mit blitzsauberen Zimmern und einer ebenfalls kleinen aber feinen Gaststätte, die fürs Frühstück üppige Wurst- und Käseplatten, Ei, Salate und Cornflakes mit Milch bereithielt. An einigen Abenden wurde hier auch das Abendessen serviert – Soljanka, Pfifferlingsvariationen und Freitags Hackepeter mit Ei, Zwiebeln und üppig Butter waren die Highlights der Abendversorgung.

Natürlich wurde auch Rad gefahren. Wenn auch einige Handicaps hinderlich waren, Harry reiste mit schwerer Brustprellung und einem Oberarm, der täglich die Farbe wechselte an, weil er ein Rad bergab ohne Bremsen getestet hatte. Frank kämpfte gegen wandernde Nierensteine, Roberto litt unter Sitzbeschwerden (vielleicht weil die spartanische Ausstattung mit einer Radhose etwas knapp bemessen war) und Roberts Elan war bewundernswert, aber täglicher Einsatz auf dem Rad ging angesichts der geringen Kilometerzahl in  2009 über seine Kräfte.

Wer nun denkt, dass damit Lazarettatmosphäre Platz gegriffen hätte, der irrt, denn die eine oder andere Radpause einzelner Teilnehmer reduzierte den Elan der Gruppe kaum.
Über die gesamte Woche mit Prologstart am Samstag herrschte hauptsächlich Sonnenschein bei meist hochsommerlichen Temperaturen und damit Tatendrang und (meist) beste Laune auf den Rundstrecken.

Der Prolog bot neben schönem Wetter einen stets wechselnden Ausblick auf die Skyline von Bautzen, denn rund um die Stadt erreicht man soviel Höhe, dass die zahlreichen Türme von Bautzen kurz vor der Abfahrt in die Stadt sichtbar werden.
Sonntags nach Kamenz wurden gleich mehrere kulinarisch attraktive Berge besichtigt, der Butterberg bei Bischofswerda bot Aussicht und Getränke, der Hutberg bot einen steilen Anstieg und Kuchen und Kaffee.

Am Montag wären Görlitz und Löbau (Polnisch Luban) auf dem Programm gewesen, doch das Abendprogramm zwang zu einer Kürzung der Runde und ein grosser Teil der Strecke nach Polen wurde auf den Freitag verschoben. Kenntnisreich unterstützt wurden wir von den Radkollegen des RSV Bautzen, die uns begleiteten. Sie halfen bei der Auswahl schöner Wege und hielten die Informationen zu den Touristischen Attraktionen am Wegrand bereit.

Das Abendprogramm startete im Karasek – traditionelle Gastronomie unter militärischer Bewachung durch den Soldaten Karasek. Gegen 19Uhr war dann die heitere Stadtbesichtigung angesagt, doch der Stadtführer schien uns vergessen zu haben. Den Handys sei Dank, trudelte er mit 1-stündiger Verspätung doch noch ein und stellte uns Stadt und Geschichte wortreich dar und versorgte uns mit „Rotem“ aus steinernen Kelchen. Er war eigentlich eine „sie“ –nach eigener Definition jedoch ein Knappe (immerhin  ca. 750 Jahre alt) und also nicht von edlem Blut.

Der Dienstag hatte das Blaue Wunder auf dem Programm und unser Weg führte Richtung Dresden über Lohmen, Hohnstein und Pirna bis zur Elbe bei Pillnitz (mit Schlossbetrachtung und Verpflegungsaufnahme). Mit der Fähre über die Elbe gings den Elberadweg bis zu jenem Blauen Wunder, das die Elbe überspannt und uns wieder auf den Heimweg schickte. Der Anstieg auf die Höhe um wieder Richtung Bautzen zu kommen, führte geradewegs über Radeberg – ein trübes Radeberger hatten wir verdient – um dann eiligst und zügig nach Hause zu kurbeln.

Am Mittwoch war eine geruhsame Etappe angesagt, die wieder von den Radsportkollegen aus Bautzen unterstützt wurde – kleinere Einkaufsgeschäfte im Kunstgewerbehaus bei Stolpen wurden mit erledigt.

Der Donnerstag wurde der Tag der Königsetappe. Unser Weg führte uns Richtung Tschechien über stets welliges Terrain, der höchste Punkt der Tour lag bei knapp 600 m – eine kleine Tschechische Hütte bot uns Unterschlupf. Getränke und deftige Gulasch- und Wurstportionen wurde zum Spottpreis angeboten. In Oybin, einem idyllischen Städtchen am Rande der Zittauer Berge war die zweite Rast angesagt – Kaffee und Kuchen mundeten vorzüglich, wobei der Bogen, den wir bis Bautzen noch ziehen mussten recht lang wurde – auch wenn wir den Besuch in Zittau auf eines der nächsten Jahre vertagten.

Auf der Königsetappe hatten wir erneut fach- und ortskundige Begleitung vom  RSV Bautzen. Werner, ehemaliger und langjähriger Vorsitzender des RSV half bei der Streckenwahl und wurde nicht müde seine Heimat wortreich nahe zu bringen. 140 km und 1.800 Hm  standen am Schluss auf den Tachos und die Radgruppe war müde, aber mit sich und der Welt zufrieden. Bei Krauses wurde gespeist und das aufgelaufene Bildmaterial gesichtet.

Der Freitag bildete den Abschluss der Bautzenrunde und er war kurz geplant. Wir schafften die Räder im PKW nach Görlitz um dann die Neisse Richtung Polen  zu queren und Richtung Löban zu fahren. Die nördliche Route war verkehrsreich, bei relativ guter Strasse, die südliche Route (zurück) war landschaftlich schöner, abwechslungsreicher und verkehrsärmer, dafür ruppig und mit zahlreichen Asphaltlöchern. Löban selbst hat noch recht viel Nachholbedarf gegenüber den wunderschön restaurierten anderen Städten des 6-Städebundes, aber zahlreiche Baustellen deuten auf Änderung hin.
Am Samstag ging es wieder heimwärts - eine vorbildlich geplante Etappenfahrt mit zahlreichen Höhepunkten fand damit ein Ende und laut Adolfs Planung wird nächstes Jahr ausgesetzt - also, falls sich kein alternativer Planer findet, trifft man sich in 2 Jahren wieder - vielleicht am gleichen Ort und geringfügig älter.

die Fotos wurden von Heidi Hellermann und Klaus Mueller gemacht

bei krauses

Beratung mit Gästen

am Schloss

Görlitz am Brunnen